Freitag, 23. März 2018

Seijun Suzuki: Tokyo Drifter {1966} & Branded to Kill {1967}

Bereits im Japanuary sprachen Michael, Jan Lukas und ich über Seijun Suzukis "Zigeunerwaisen" und "Kagero-Za", die als Teil der Taisho-Trilogie mehr oder weniger als eine Art visuelle Hommage an Japans Ästhetik der 1910er und 20er Jahre funktionieren. 

Heute gehen wir in der Filmographie des Ausnahme-Regisseurs ein paar Jahre zurück und begeben uns mit "Tokyo Drifter" und "Branded to Kill" direkt ins damals angesagte (Yakuza)Crime-Genre. Da wir mitten in den Sechzigerjahren stecken darf, nach Ansicht von Suzuki, eine ordentliche Portion an westlich inspiriertem Pop-Art-Stil natürlich nicht fehlen.

Es erwartet euch unter anderem:

- Locations die sagen "Ich bin nicht Japan"
- Yakuza in puderblauen Anzügen
- Pinkes Mündungsfeuer
- Amerikanische Leuchtreklame
- Absurde Handlungsstränge
- Fallgruben vor Aufzügen
- Cartooneske Massenschlägereien in Westernsaloons
- Kein grüner Mond des Friedens
- Backen
- Reis-Geruch mit aphrodisierender Wirkung
- Clever kaschierter Sex auf Wendeltreppen
- Tot durch Abflussrohr
- Uneffiziente Killer die mit Paranoia töten
- Schmetterlinge am Spieß
- Duschhähne im Zimmer
- Ehefrauen die dein Haus anzünden
- Menschen die versuchen mit Leinwänden zu reden
- Der unwarscheinlichste Stunt aller Zeiten

Viel Spaß mit Suzukis eigensinnigem Stück Zeitkolorit, was für ihn gleichzeitig das Ende bei Studio Nikkatsu bedeuten sollte.